«Ein Stopp, den keiner verpassen will»
Mark McNulty wäre allein schon mit all seinen Erfolgen einer der prominentesten Teilnehmer beim Swiss Seniors Open. Aber er ist noch ein bisschen mehr.
Das Medienteam des Swiss Seniors Open bat den 70-jährigen Simbabwer, der vor 20 Jahren die irische Staatsbürgerschaft annahm – seine Grossmutter kam aus Nordirland –, um ein kurzes Statement zum Schweizer Turnier der Legends Tour. Erwartet wurden ein paar freundliche Worte. Was der Gentleman unter den Golfprofis allerdings zurückgab, war ein reflektiertes, differenziertes und persönliches Testimonial, auf das die Organisatoren unter Turnierdirektor Ralph Polligkeit stolz sein dürfen.
Zu Beginn gedachte Mark McNulty des am 9. Mai dieses Jahres verstorbenen Südafrikaners John Bland: «Ich schreibe dies in liebender Erinnerung an meinen grossartigen Freund John Bland. Mit seinem Sieg am Swiss Seniors Open 2009 lieferte er für mich den Inbegriff dessen, was es braucht, um auf dem magischen Platz in Bad Ragaz zu gewinnen. Bad Ragaz ist ein Stopp auf der Legends Tour, den keiner jemals verpassen will.»
Was macht den Reiz des Schweizer Turniers für die Ü50-Professionals aus? McNulty dazu: «All die Schönheit und die unglaubliche Gastfreundschaft, die Ralph (Polligkeit) und sein Team in Bad Ragaz hervorzaubern, lieben und geniessen wir Spieler die ganze Woche.»
Und schliesslich ist Mark McNulty nicht entgangen, dass heuer zum 25. Mal in Bad Ragaz gespielt wird. Es könnte nach Jahren das 27. Turnier seit 1997 sein, aber infolge der Pandemie fiel die Veranstaltung 2020 und 2021 aus. «Ich glaube, dass wir in diesem Jahr den Silbernen Geburtstag des Turniers erleben. Das ist ein echtes Zeugnis für diese wahrhaft grossartige Veranstaltung. An alle Amateure und an meine Kollegen: Lasst uns dieses Turnier beginnen. Wir freuen uns darauf, zwischen den Gipfeln der Schweizer Alpen zu spielen.»
Bis 2003 also spielte Mark McNulty für seine Heimat im südlichen Afrika, für Simbabwe, das ehemalige Rhodesien. Wäre er von Anfang an Ire gewesen, so würden wir in dieser Woche ohne Zweifel abermals einen Professional mit einem reichen Palmarès im Ryder Cup begrüssen. Die Zahlen aus Mark McNultys Karriere sind beeindruckend. Er gewann als Profi 59 Turniere weltweit, 16 davon auf der PGA European Tour, der heutigen DP World Tour. Wo um das Turnier herum Deutsch gesprochen wird – also wie in Bad Ragaz –, schien er sich immer besonders wohl zu fühlen. Nicht weniger als viermal siegte er am German Open, dazu noch 1994 am BMW International Open in München-Eichenried. Der Triumph am Volvo Masters 1996, am Finale der Europa-Tour, ragt heraus. Namen von Golfern, die McNulty bei seinen Siegen in Europa auf den 2. Platz verwies, sagen auch etwas aus: Sam Torrance, Ian Woosnam, Severiano Ballesteros, Nick Price, Lee Westwood, Justin Rose und andere.
Ja, Bad Ragaz empfängt auch in dieser Woche eine grosse Persönlichkeit: Mark McNulty.